Diese Seite verwendet Cookies um die Nutzererfahrung zu ermöglichen und zu verbessern. Details dazu und zum Datenschutz finden Sie hier

Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
21.10.2025

Terminmarkt

  • Am Terminmarkt ist derzeit eine deutliche Spannung zu spüren – der Markt wartet auf den Impuls, der den Leitkontrakt Phelix Base Cal-26 entweder klar nach oben katapultiert oder eine leichte Abwärtsbewegung einleitet. 

    Nach anfänglichen Verlusten am Vormittag hat sich der Leitkontrakt im Tagesverlauf wieder stabilisiert und handelt inzwischen erneut in der Nähe des Eröffnungspreises bei rund 87,50 EUR/MWh. Unterstützung kommt dabei vor allem vom Gasmarkt, der sich nach leichten Rücksetzern fester zeigte und so den Stromkontrakt abfedert. Das Handelsgeschehen bleibt insgesamt ruhig, mit überschaubarem Volumen und ohne neue fundamentale Impulse. 

Brennstoffe und CO2

  • Die Gaspreise zeigten sich heute leicht im Plus. Kurzfristig steht der Markt zwar aufgrund der hohen Windeinspeisung unter Druck, doch die Wetterprognosen deuten auf eine Kältephase in den kommenden Tagen hin. Damit dürfte die Ausspeicherung zunehmen, was die Speicherstände belastet und den Markt tendenziell stützt.

    Das Frontjahresprodukt legte am Nachmittag zu und kletterte auf rund 31 EUR/MWh.

    Geopolitisch rücken zunehmend die Schäden an der ukrainischen Gasinfrastruktur in den Fokus, die durch fortgesetzte russische Angriffe verursacht werden. Sollte die Ukraine zusätzliche Importe aus der EU benötigen, könnte dies zu einem weiteren Preistreiber für den europäischen Gasmarkt werden.

     

  • Der CO₂-Preis bleibt heute unter der psychologisch wichtigen Marke von 80 EUR/t und notiert am Nachmittag bei rund 79,70 EUR/t, damit leicht unter dem gestrigen Schlusskurs. Der Handelstag verläuft bislang ruhig mit geringer Volatilität und einem engen Seitwärtskorridor. Marktteilnehmer zeigen sich abwartend – neue Impulse fehlen derzeit.

     

Spotmarkt und Allgemeines

  • Die deutschen Day-Ahead-Strompreise ziehen zur Wochenmitte deutlich an, da die Windstromerzeugung morgen noch vergleichsweise schwach bleibt. Der Baseload-Preis für morgen liegt bei 125,07 EUR/MWh, während in Österreich 131,64 EUR/MWh erreicht werden – beide Werte deutlich über der 100-EUR-Marke.

    Hauptgrund ist das Nachlassen der Windleistung, bevor ab Donnerstag und Freitag ein kräftiger Anstieg der Einspeisung erwartet wird. Für Mittwoch rechnen Prognosen mit einem Rückgang der durchschnittlichen Windproduktion auf rund 16 GW, weniger als die Hälfte des heutigen Niveaus. Ab Donnerstag soll sich die Lage jedoch deutlich ändern, wenn neue Tiefdruckgebiete über Nordwesteuropa ziehen und die Windverhältnisse wieder kräftiger ausfallen.

    Wetterseitig bleibt Europa zweigeteilt: Während im Süden und Westen noch milde Bedingungen dominieren, zeigen die Modelle für Teile Nord- und Osteuropas kältere Luftmassen. Wie lange sich diese halten, ist derzeit offen. Für die großen mitteleuropäischen Strommärkte – Deutschland, Frankreich und Benelux – wird kurzfristig keine deutliche wetterbedingte Nachfragezunahme erwartet.