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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
20.10.2025

Terminmarkt

  • Die Freitagsdynamik konnte zu Wochenbeginn nicht fortgesetzt werden. Der Leitkontrakt Cal 26 Phelix DE gab leicht nach und pendelte sich am Montagnachmittag im Bereich von 87,30–87,40 EUR/MWh ein. Damit blieb die 88 EUR/MWh-Marke außer Reichweite. Das Tageshoch lag bei 87,83 EUR/MWh. Nach dem deutlichen Anstieg in der Vorwoche zeigten sich die Marktteilnehmer zum Wochenstart zurückhaltend. Die fehlenden neuen Impulse von CO₂ und Gas sorgten für eine technische Konsolidierung. Insgesamt bestätigt sich das aktuelle Bild einer Seitwärtsphase mit enger Handelsspanne. Solange keine neuen fundamentalen Treiber aus Brennstoff- oder CO₂-Markt auftreten, dürfte sich der Terminmarkt weiter zwischen 86 und 88 EUR/MWh bewegen.

Brennstoffe und CO2

  • Die Gaspreise haben zum Wochenstart leicht nachgegeben. Das Frontmonatprodukt notiert am Nachmittag bei 31,70 EUR/MWh, das Lieferjahr 2026 liegt mit 30,60 EUR/MWh ebenfalls im Minus. Im Fokus steht aktuell das Wetter: Die Modelle zeigen ein uneinheitliches Bild – einige Prognosen deuten auf Temperaturen unter dem langjährigen Mittel, andere auf ein mildes Szenario. Entsprechend unsicher bleibt die Markterwartung für die kommenden Wochen. Kurz reagierte der Preis auch auf die Meldung, dass der Rat – der die EU-Mitgliedsstaaten vertritt – sich auf einen kompletten Ausstieg aus russischen Gasimporten bis 2028 geeinigt hatte.

    Zudem richtet sich der Blick erneut auf die Ukraine, die angesichts massiver Zerstörungen ihrer Gasinfrastruktur durch Russland vor der Frage steht, wie viel Gas sie für den Winter importieren muss. Insgesamt bleibt der Markt abwarten – zwischen Wetterunsicherheit und geopolitischen Risiken.

     

  • Der CO₂-Markt zeigte sich heute volatil und pendelte im Tagesverlauf in einem ausgeprägten Zickzack-Muster. Nach mehreren Richtungswechseln kehrte der Dezember-2025-Kontrakt am Nachmittag auf das Eröffnungsniveau von rund 79,30 EUR/t zurück. Das Handelsvolumen blieb moderat, was auf eine abwartende Marktstimmung hindeutet.

    Fundamental bleibt der Fokus auf den Wetterprognosen: In den kommenden Wochen wird wenig Wind erwartet, was tendenziell zu einem höheren fossilen Brennstoffeinsatz führen könnte. Diese Entwicklung dürfte Aufwärtsdruck auf den CO₂-Preis ausüben, sofern sich die Wetteraussichten bestätigen.

     

Spotmarkt und Allgemeines

  • Der Wochenstart bringt einen kräftigen Preisrückgang am Spotmarkt für Deutschland: Der Baseload-Preis für Dienstag liegt in Deutschland bei nur 64,50 EUR/MWh, während Österreich mit 124,96 EUR/MWh nahezu doppelt so teuer handelt. Grund dafür ist die deutlich höhere Einspeisung aus der Windkraft.

    Die Windproduktion sorgt für eine merkliche Entlastung im Markt. Nach dem windschwachen Wochenende liefern die Anlagen wieder über 30 GW. Generell dürfte die kommende Woche sehr windreich werden in Deutschland und Österreich - mit ein paar kurzen Aussetzern.