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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
26.06.2025

Terminmarkt

  • Am Terminmarkt für Strom zeigte sich heute eine spürbare Gegenbewegung zum jüngsten Preisanstieg, der maßgeblich durch geopolitische Spannungen zwischen Israel, den USA und dem Irak ausgelöst wurde. Die heutige Korrekturbewegung erscheint jedoch fundamental nicht gerechtfertigt – insbesondere angesichts der anhaltenden Hitzewelle in Westeuropa, die in Frankreich zu Leistungsreduktionen bei mehreren Atomkraftwerken führt. Der führende Stromkontrakt Phelix DE Base Cal 2026 fiel am Vormittag auf ein Tagestief von 85,85 EUR/MWh, erholte sich im weiteren Handelsverlauf jedoch wieder leicht und notierte am Nachmittag über der Marke von 86 EUR/MWh. 

Brennstoffe und CO2

  • Hohe Speicherfüllstände in Europa, verbesserte Liefermengen aus Norwegen und stabile LNG-Importe sorgen für ein ausreichendes Angebot. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage schwach, sowohl in Europa als auch in Asien (China und der globale LNG Markt). Kurzfristig scheint es daher kaum Preistreiber zu geben. Somit handeln auch die Erdgaskontrakte im Minus, der MWh für das kommende Lieferjahr handelte heute bei rund 34,10 EUR/MWh.

  • Der CO₂-Preis zeigte sich heute widerstandsfähig und prallte deutlich von der Marke bei 70 EUR/t nach oben ab. Trotz kurzfristigem Druck auf die Notierungen konnte diese psychologisch und charttechnisch wichtige Unterstützung verteidigt werden. Der Markt scheint damit vorerst eine Bodenbildung zu vollziehen. Hintergrund für die jüngste Schwäche war unter anderem ein rückläufiger Energiebedarf im Industriesektor sowie anhaltende Konjunktursorgen. Weitere Details zur Preisentwicklung und den Einflussfaktoren finden Sie unter CO₂mpass - alles zum CO2 Handel.

Spotmarkt und Allgemeines

  • Mit der deutlich steigenden Windeinspeisung in Deutschland setzen die Spotpreise unter Druck. Der durchschnittliche Day-ahead-Preis für morgen liegt in Deutschland bei 81,19 EUR/MWh, in Österreich hingegen bei 89,43 EUR/MWh. In Deutschland sorgt das hohe Aufkommen an Erneuerbaren preisdämpfend: Der niedrigste Stundenpreis liegt bei 7,87 EUR/MWh. In Österreich fehlen diese starken Einspeisungen aus Windkraft weitgehend – entsprechend liegt dort der niedrigste Stundenpreis deutlich höher, bei 46,38 EUR/MWh.