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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
25.06.2025

Terminmarkt

  • Der Terminmarkt zeigt sich derzeit weitgehend richtungslos: Der Leitkontrakt Cal 26 DE bewegt sich seitwärts um die Marke von 88 EUR/MWh. Nach der jüngsten geopolitischen Verunsicherung rund um die Entwicklungen im Iran sucht der Markt eine neue Orientierung. Das Abwärtspotenzial scheint begrenzt, da sich geopolitische Risikoprämien zwar allmählich abbauen, aber weiterhin im Preis enthalten sind. Gleichzeitig wirkt die aktuelle Hitzewelle preisstützend – sowohl durch erhöhten Strombedarf zur Kühlung als auch durch mögliche Einschränkungen in der Stromproduktion (z. B. Kühlwasserproblematik bei Kraftwerken). Insgesamt bleibt der Markt in einer Phase der Konsolidierung.

Brennstoffe und CO2

  • Der Erdgasmarkt zeigt sich heute fester und legt nach den gestrigen Verlusten zu – eine technische Gegenbewegung. Der Preis für das kommende Lieferjahr liegt aktuell über 35 EUR/MWh, rund einen Euro pro MWh höher als am Vortag. Auch die Quartalsprodukte ziehen an: Für Q3 25 notieren die Preise bei 36,30 EUR/MWh, für Q4 25 bei 37,70 EUR/MWh. Kurzfristig dürfte die erwartete Hitzewelle zusätzlichen Einfluss auf die Nachfrage nehmen – insbesondere durch höheren Kühlbedarf und damit verbundene Gasverstromung. Die Störung des globalen LNG Handels dürfte vorerst nicht mehr am Radar sein.

  • Die CO₂-Zertifikatspreise zeigen heute eine Abwärtstendenz. Der Markt tendiert abwärts und notiert am heutigen Handelstag bei niedrigen 72 EUR/t, teils sogar darunter. Offenbar sind spekulative Investoren zurückhaltender bzw. nehmen einige Gewinne mit. Insgesamt deutet das Umfeld auf eine Phase vorsichtiger Zurückhaltung hin, Stichwort Geopolitik.

Spotmarkt und Allgemeines

  • Am Spotmarkt zeigen sich die Strompreise für den morgigen Tag auf hohem Niveau. In Deutschland liegt der durchschnittliche Day-Ahead-Preis bei 91,36 EUR/MWh, in Österreich sogar bei 101,20 EUR/MWh.

    Ursächlich ist die aktuell geringe Einspeisung aus Windkraft. Die schwache Verfügbarkeit erneuerbarer Energien zwingt konventionelle Kraftwerke, insbesondere Kohle- und Gaskraftwerke, zur verstärkten Einspeisung, was die Preise nach oben treibt. Der Preisanstieg ist vor allem wetterbedingt. Falls die Windeinspeisung aufgrund einer Hitzewelle einbricht, könnte es ein spannender Sommer werden.