Diese Seite verwendet Cookies um die Nutzererfahrung zu ermöglichen und zu verbessern. Details dazu und zum Datenschutz finden Sie hier

Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
03.06.2025

Terminmarkt

  • Am Terminmarkt zeigt sich heute erneut Aufwärtsdruck, getrieben durch deutliche Zugewinne bei Gas- und CO₂-Preisen. Der Leitkontrakt Phelix DE Cal 2026 notiert zuletzt bei 87,94 EUR/MWh und hält sich damit knapp unter der psychologisch wichtigen 88er-Marke. Obwohl die fundamentalen Signale – wie schwache Nachfrage, solide Versorgungslage eigentlich für fallende Preise sprechen, sorgt die aktuelle Geopolitik für anhaltende Preisstützung. Das Cal 26 bewegt sich weiterhin in einer Seitwärtsbewegung.

Brennstoffe und CO2

  • Die europäischen Gaspreise steigen leicht, beeinflusst durch geopolitische Spannungen (u. a. Drohnenangriffe in Russland) und mögliche EU-Restriktionen auf russisches Gas. Unsicherheit bleibt wegen gemischter Signale aus den USA zur Zollpolitik. Hauptpreistreiber ist jedoch die schwache Gasspeicherbefüllung in der EU – mit nur knapp 49 % liegen die Füllstände deutlich unter dem Vorjahresniveau. Preis für kommende Lieferjahr handelte am Nachmittag nach einem positiven Handelstag bei 34,30 EUR/MWh.

     
  • Der CO₂-Preis zeigte sich heute fester und legte im Tagesverlauf spürbar zu. Ausgehend vom Eröffnungspreis von 71,26 EUR/t stieg der Preis auf ein Tageshoch von 72,73 EUR/t. Am Nachmittag notierte der Preis leicht darunter bei 72,30 EUR/t. Ausschlaggebend für die Aufwärtsbewegung war vor allem der parallele Anstieg der TTF-Gaspreise, der auch den EUA-Markt stützte. Damit konnte der CO₂-Preis trotz belastender Faktoren wie erhöhtem Angebotsdruck durch höhere Auktionsvolumina und schwacher makroökonomischer Stimmung zulegen. Marktteilnehmer scheinen derzeit kurzfristig bullish zu agieren – insbesondere im Kontext spekulativer Impulse und energiepolitischer Unsicherheiten (u. a. #Tariffs On-Off).

Spotmarkt und Allgemeines

  •  Am Spotmarkt zeigt sich morgen ein deutliches Preisgefälle zwischen Deutschland und Österreich. Während der durchschnittliche Day-Ahead-Preis in Deutschland bei 83,11 EUR/MWh liegt, notiert Österreich spürbar günstiger bei 64,59 EUR/MWh. Der Hauptgrund liegt in der unterschiedlichen Wetterlage: In Deutschland fällt die PV-Einspeisung deutlich schwächer aus, was zu einer höheren Residuallast führt. Zwar nimmt die Windeinspeisung leicht zu, doch reicht dies nicht aus, um die geringere Solarproduktion auszugleichen. In Österreich hingegen sorgt ein höheres Angebot aus Wasserkraft und eine insgesamt vorteilhaftere Wettersituation für günstigere Marktbedingungen.