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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
23.05.2025

Terminmarkt

  • Am Terminmarkt für Strom zeigte sich heute eine deutliche Reaktion auf politische Signale: Der Leitkontrakt Cal 26 Phelix DE, der zuvor stabil um die 90 EUR/MWh-Marke pendelte, reagierte schlagartig auf neue Drohungen von US-Präsident Trump. Die angekündigten 50 % Zölle auf EU-Waren sorgten für erhebliche Marktverunsicherung und führten zu einem schnellen Preisrückgang auf ein Tagestief von 87,34 EUR/MWh. Im weiteren Verlauf konnte sich der Kontrakt leicht erholen und notierte zuletzt bei 88,60 EUR/MWh. Die politische Lage bleibt angespannt – mit entsprechendem Einfluss auf die Preisentwicklung. 

Brennstoffe und CO2

  • Der Erdgaspreis geriet heute deutlich unter Druck: Vom Tageshoch bei 35,30 EUR/MWh fiel er zwischenzeitlich auf ein Tief von 34,56 EUR/MWh. Zuletzt pendelte sich der Preis für das kommende Lieferjahr bei 34,90 EUR/MWh ein. Hauptursache für den Rückgang waren neue Zollankündigungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, die die Märkte verunsicherten. Die Aussicht auf mögliche Handelskonflikte dämpft die Nachfrageerwartungen und belastet damit auch den Gasmarkt. Analysten rechnen mit anhaltender Volatilität in den kommenden Tagen.

     
  • Der CO₂-Preis zeigte sich heute bis zum Mittag stabil, bevor er am Nachmittag eine Korrektur nach unten verzeichnete. Ausschlaggebend dafür waren Marktreaktionen auf neue US-Zölle, die für Unsicherheit sorgten und zu Gewinnmitnahmen führten. In der Folge fiel der Preis auf 70,70 EUR/t. Die Marktteilnehmer bleiben nun vorsichtig und warten auf Impulse in der kommenden Woche, etwa durch politische Entscheidungen oder makroökonomische Daten, die den weiteren Kursverlauf maßgeblich beeinflussen könnten.

Spotmarkt und Allgemeines

  • Am Spotmarkt zeigen sich morgen deutliche Preisbewegungen: Der durchschnittliche Day-Ahead-Preis liegt bei 58,10 EUR/MWh in Deutschland und 63,16 EUR/MWh in Österreich. Rund um die Mittagszeit nähern sich die Preise der Nullgrenze, in Deutschland sind sieben Stunden mit negativen Preisen zu verzeichnen, in Österreich zwei Stunden sehr leicht negativ (0,01 und 0,96 EUR/MWh). Der Ausblick auf die kommende Woche deutet auf einen weiteren Preisrückgang von 10–15 % hin. Haupttreiber ist die stark zunehmende Windstrom-Einspeisung, mit Spitzenwerten um 25-30 GW in Deutschland. Gleichzeitig drückt der bevorstehende Feiertag die Nachfrage, was die Preise zusätzlich belastet.