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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
12.05.2025

Terminmarkt

  • Der Leitkontrakt für das Lieferjahr 2026 (Cal 26) ist mit einem positiven Impuls in die neue Handelswoche gestartet. Heute Nachmittag wurde ein Preis von 90,27 EUR/MWh erreicht, womit die psychologisch wichtige Marke von 90 EUR/MWh überschritten wurde. Haupttreiber für den Anstieg ist der gestiegene Optimismus an den Finanzmärkten, ausgelöst durch eine vorübergehende Entschärfung der Zollthematik zwischen den USA und China. Diese geopolitische Entspannung hat weltweit zu einem Aufschwung an den Börsen geführt. Parallel dazu legten auch die CO₂-Zertifikatspreise deutlich zu.

Brennstoffe und CO2

  • Der Erdgaspreis ist am heutigen Handelstag deutlich fester in die Woche gestartet. Nach einem Eröffnungskurs von 33,35 EUR/MWh erreichte das Produkt für das kommende Lieferjahr im Tagesverlauf ein Hoch von 34,90 EUR/MWh, bevor er sich am Nachmittag leicht darunter einpendelte. Unterstützung kommt aktuell von einer schwachen Windeinspeisung sowie anhaltenden Einspeicherungen in die Gasspeicher. Zusätzlich spielt die geopolitische Entwicklung zwischen den USA und China eine Rolle: Chinas Wiederaufnahme von LNG-Importen aus den USA nährt die Hoffnung auf eine stabilere Nachfrage. 

  • Der CO₂-Preis ist mit deutlichem Aufschwung in die neue Handelswoche gestartet und zeigt sich im Gleichklang mit den weltweit festeren Aktienmärkten. Vom Eröffnungskurs bei 70,40 EUR/t stieg der Preis für Emissionszertifikate im Tagesverlauf auf ein Hoch von 73,39 EUR/t. Die aktuelle Aufwärtsbewegung wird somit sowohl von konjunkturellen Hoffnungen als auch vom allgemeinen Risikoappetit der Märkte getragen.

Spotmarkt und Allgemeines

  • Am vergangenen Wochenende kam es in mehreren europäischen Ländern in einzelnen Stunden zu teils extrem negativen Strompreisen. In Belgien fiel der Preis in einzelnen Spitzenstunden auf bis zu -462 €/MWh – der tiefste Wert in Europa an diesem Wochenende. Auch in den Niederlanden (-350 €/MWh) und Deutschland mit bis zu -250 €/MWh – dem zweittiefsten Wert aller Zeiten – wurden außergewöhnlich negative Preise registriert. Österreich verzeichnete ebenfalls ein massives Preisminus von bis zu -252,58 €/MWh.

    Nach dem turbulenten Wochenende mit teils historischen Negativpreisen zeigt sich der Spotmarkt wieder etwas gefestigter. Die Auktion für die morgige Lieferung notiert für Deutschland im Schnitt bei 79,50 EUR/MWh, für Österreich leicht darunter bei 76,82 EUR/MWh – beide Werte bewegen sich im Rahmen der vorhergesagten Markterwartung. Trotz höherem Preisniveau sind erneut einzelne Stunden mit negativen Preisen zu beobachten, allerdings nur im einstelligen bis leicht zweistelligen Bereich. Das Ausmaß der Preisverzerrung bleibt damit deutlich unter dem Niveau des Wochenendes.