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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
28.04.2025

Terminmarkt

  • Am Terminmarkt für Strom bleibt die Lage entspannt. Schwache Vorgaben aus dem Gas- und CO₂-Markt sorgen dafür, dass der Frontjahreskontrakt um die Marke von 80 EUR/MWh seitwärts tendiert. Nach einem kurzen Rücksetzer am Morgen auf 79,86 EUR/MWh erholte sich der Preis leicht und ging über die 81 EUR/MWh Marke. Der Impuls kam vom Gasmarkt. Insgesamt fehlen klare Impulse, Händler zeigen sich abwartend. 

Brennstoffe und CO2

  • Die europäischen Gaspreise bleiben unter Druck. Der TTF-Frontmonat bewegt sich nahe einem 9-Monats-Tief bei rund 32,40 EUR/MWh, nachdem er am Freitag auf 31,95 EUR/MWh gefallen war. Hauptgründe sind eine schwache wirtschaftliche Stimmung, eine deutliche Zunahme der LNG-Importe nach Europa (+11 % letzte Woche) sowie eine geringe Nachfrage aus Asien. Gleichzeitig steigen die europäischen Speicherfüllstände weiter an (aktuell 38,4 %), unterstützt durch schwache Konkurrenz in Asien. In der laufenden Woche könnten die LNG-Importe jedoch um 27 % sinken. Die Preisentwicklung bleibt trotz kurzfristiger Angebotsrisiken aufgrund der geringen Gesamtnachfrage tendenziell abwärtsgerichtet.

  • Der CO₂-Preis steht weiterhin unter Druck und handelt aktuell um die wichtige Marke von 65 EUR/t. Der Eröffnungskurs lag noch deutlich höher bei 66,29 EUR/t, konnte sich jedoch nicht behaupten und verlor im Tagesverlauf an Boden. Belastet wird der Markt durch schwache wirtschaftliche Prognosen sowie eine erhöhte Einspeisung erneuerbarer Energien, die die Nachfrage nach Emissionszertifikaten und damit die Preiserwartungen zusätzlich dämpfen.

Spotmarkt und Allgemeines

  • Am Wochenende kam es am Spotmarkt erneut zu negativen Preisen. In Deutschland lagen die Preise am Samstag knapp unter null bei etwa -6 EUR/MWh. Am Sonntag verschärfte sich die Situation deutlich mit einem Tiefstwert von -129,81 EUR/MWh. Auch in Österreich zeigten sich negative Preise: Am Samstag betrug der Tiefstwert -12,51 EUR/MWh, am Sonntag sogar -112,53 EUR/MWh.

    Am heutigen Liefertag bleiben die Märkte unter Druck. In Deutschland liegt der Baseload-Preis bei 75,65 EUR/MWh, der niedrigste Stundenpreis bei -6,18 EUR/MWh. In Österreich ist die Lage ähnlich: ein Baseload von 75,75 EUR/MWh und ebenfalls ein negativer Spitzenwert von -6,18 EUR/MWh.

    Auch für morgen werden negative Preise erwartet. In Deutschland wird ein durchschnittlicher Spotpreis von 73,20 EUR/MWh prognostiziert, in Österreich 72,56 EUR/MWh. Besonders in den Sonnenstunden rutschen die Preise erneut leicht unter null. Haupttreiber sind hohe Einspeisungen aus Photovoltaik und Wind (und die Wasserkraft in Österreich) bei gleichzeitig schwacher Nachfrage.