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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
28.07.2025

Terminmarkt

  • Die Handelswoche am Terminmarkt für Strom startete mit einer Preisbewegung nach oben. Ursächlich hierfür war weniger eine Entspannung im Zollkonflikt, sondern vielmehr die politische Unsicherheit rund um eine mögliche Lieferunterbrechung von Flüssiggas aus Katar (LNG: Katar droht mit Lieferstopp). Diese Drohung sorgte kurzfristig für einen Anstieg der Preise in Richtung 87 EUR/MWh.

    Im weiteren Tagesverlauf relativierte sich jedoch die Reaktion des Marktes: Die Preiszuwächse wurden weitgehend abgebaut – ein klassischer „Sturm im Wasserglas“. Der Markt korrigierte nach unten und pendelte sich wieder in der Nähe von 85 EUR/MWh ein. Aktuell zeigt sich der Kontrakt seitwärts bei etwa 85,30 EUR/MWh. 

     

Brennstoffe und CO2

  • Der Gasmarkt zeigt sich derzeit stabil und weitgehend unbeeindruckt von politischen Nachrichten. Technische Faktoren wie hohe Speicherstände und geringe Handelsaktivität dominieren kurzfristig die Preisentwicklung. Die Marktteilnehmer bleiben vorsichtig, da geopolitische Risiken weiterhin im Hintergrund präsent sind. Langfristig könnte das Handelsabkommen die Importstruktur Europas zugunsten von US-LNG verändern. Der kommende Liefermonat wurde heute bei niedrigen 32 EUR/MWh gehandelt, der Preis für das kommende Lieferjahr lag bei etwa 33 EUR/MWh.

  • Der CO₂-Markt zeigte heute einen kurzen Aufwärtsimpuls in den frühen Handelsstunden, ausgelöst durch steigende Erdgaspreise. Dieser konnte jedoch nicht gehalten werden: Im weiteren Verlauf geriet der Markt deutlich unter Druck. Belastend wirkt insbesondere ein neuer Zoll-Deal, der als wirtschaftshemmend interpretiert wird und damit die Aussichten dämpft. In der Folge fiel der CO₂-Preis deutlich und bewegt sich aktuell klar im Minus – mit Kursen nahe der Marke von 70 EUR/t.

Spotmarkt und Allgemeines

  • Am Spotmarkt sind die Preise heute spürbar gesunken, was vor allem auf die für morgen erwartete höhere Wind- und Solarstromerzeugung zurückzuführen ist. Trotz eines leichten Anstiegs der Stromnachfrage bleibt diese weiterhin unter dem saisonalen Durchschnitt, was die preisdämpfende Wirkung der erneuerbaren Einspeisung verstärkt.

    Der deutsche Baseload-Preis für den morgigen Liefertag liegt bei 76,95 EUR/MWh, in Österreich etwas höher bei 80,82 EUR/MWh. Unterstützt wird diese Entwicklung vom aktuell kühlen Wetter, das die Last begrenzt und zugleich die Windverhältnisse begünstigt. 

    Für morgen wird ein ähnliches Preisniveau erwartet. Zum Wochenausklang dürften die Preise jedoch wieder anziehen, da die Wetterlage sich ändert und weniger erneuerbare Einspeisung prognostiziert ist.