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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
03.10.2025

Terminmarkt

  • Zum Wochenausklang zeigt sich der Energiemarkt in einer spannenden Zweiteilung: Auf der einen Seite treiben steigende CO₂-Preise die Terminmärkte für Strom und Gas an, auf der anderen Seite drücken enorme Windrekorde die Spotpreise in Deutschland massiv nach unten – vielfach in den negativen Bereich. Am Terminmarkt hingegen setzt sich der Aufwärtstrend fort. Der Leitkontrakt Phelix DE Cal-26 eröffnete heute bei 85,25 EUR/MWh, kletterte im Tagesverlauf auf ein Hoch bei 86,65 EUR/MWh und handelt auch am Nachmittag stabil im Plus. Getrieben wird diese Bewegung vor allem durch den steigenden CO₂-Preis. Kommende Woche sollte die Verkaufsseite den Markt gut beobachten.

     

Brennstoffe und CO2

  • Die europäischen Gaspreise zeigen sich heute deutlich fester: Der Frontjahreskontrakt 2026 legte am Nachmittag um rund 1,30 EUR/MWh zu und notiert bei 31,20 EUR/MWh. Auch der Q1-2026-Kontrakt zog an und liegt wieder über 32,10 EUR/MWh. Nach der eher gedämpften Preisentwicklung in den vergangenen Tagen sorgten vor allem geopolitische Faktoren und ein positives Marktumfeld (CO2) für neuen Auftrieb. Aus den USA kamen Drohungen in Richtung Russland, mögliche Angriffe auf Gasinfrastruktur könnten das Risiko im Markt erhöhen und stützen die Kurse entsprechend.

  • Der CO₂-Markt setzte seine Aufwärtsbewegung nach dem gestrigen starken Anstieg zum Handelsschluss auch heute fort und notierte am Nachmittag bei 86,65 EUR/t. Im Tagesverlauf bewegte sich der Preis zunächst zwischen einem Tief von 85,25 EUR/t und dem Tageshoch, bevor er sich am Nachmittag stabil bei rund 86,50 EUR/t einpendelte. Das Marktumfeld bleibt damit klar positiv geprägt – getragen von anhaltend starker Nachfrage und dem Festhalten spekulativer Investoren an Wetten auf weiter steigende Preise. Analysten heben zudem die zuletzt überdurchschnittlichen Handelsvolumina hervor, und sehen weiteres Potenzial für einen Test der 87- bis 88-EUR/t-Marke in der kommenden Woche.

     

Spotmarkt und Allgemeines

  • Am morgigen Samstag steht der Strommarkt ganz im Zeichen der extremen Preiselastizität aufgrund der hohen Windeinspeisung. In Deutschland liegt der durchschnittliche Day-Ahead-Preis bei –0,29 EUR/MWh, womit sich der Handel nahezu durchgehend im negativen Bereich bewegt. Die starke Windproduktion sorgt dafür, dass Angebot und Nachfrage in deutlicher Schieflage stehen – die Preiselastizität ist enorm. In Frankreich pendeln die Preise mit 4,62 EUR/MWh knapp über und unter der Nulllinie, was die gleiche Grunddynamik widerspiegelt, jedoch weniger stark ausgeprägt. Eine klare Ausnahme bildet Österreich: Hier wird ein Baseload von 83,68 EUR/MWh aufgerufen. Der Spread zwischen Deutschland und Österreich erreicht damit historische Dimensionen. Am Sonntag wird sich die Lage ganz leicht verbessern.