CO2 Handel - der wilde Westen der Energiewirtschaft
Die Preise für EU-Emissionszertifikate (EUAs) sind weiter gestiegen und haben den höchsten Stand seit Anfang Februar erreicht. Der Dezember-2025-Kontrakt kletterte über 83 EUR pro Tonne.
Obwohl das Wetter derzeit mild ist und die grundlegenden Marktdaten weder stark positiv noch negativ sind, bleiben die Preise stabil und fallen kaum zurück.
Ein wichtiger Grund dafür:
Große Investmentfonds kaufen weiter zu. Ihre Netto-Long-Positionen sind inzwischen auf rund 110 Millionen Tonnen gewachsen – so viel wie noch nie. Zum Vergleich: Als der Markt vor zehn Monaten sein Jahrhoch von 84,50 EUR/t erreichte, lagen diese Positionen nur bei etwas über 60 Millionen Tonnen.
Im Moment wollen viele dieser Investoren ihre Gewinne nicht sichern. Sie rechnen offenbar damit, dass der Winter noch bullishere (also preistreibende) Faktoren bringen könnte und dass das Angebot an EUAs in den kommenden Jahren enger wird.
Es gibt nur noch zwei Wochen mit Primärauktionen in diesem Jahr, und die wichtigste Optionsfälligkeit steht kurz bevor. Dadurch könnte der CO₂-Markt in den nächsten Tagen und Wochen stärker schwanken als zuletzt.