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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
05.06.2025

Terminmarkt

  • Der Leitkontrakt Phelix DE Cal 2026 zeigt sich heute fester und notiert höher – maßgeblich gestützt durch steigende Gaspreise, aber auch leicht positive Impulse vom CO₂-Markt. Dennoch bleibt ein nachhaltiger Ausbruch über die Marke von 90 EUR/MWh aus: Es fehlt an klaren Impulsen. Die Marktlage ist derzeit extrem dünn, das Handelsvolumen niedrig. In diesem Umfeld interpretieren Marktteilnehmer selbst kleinere Nachrichten schnell als richtungsweisend. Auch die anstehenden Feiertage in Europa tragen zur Zurückhaltung und Unsicherheit am Markt bei. 

Brennstoffe und CO2

  • Die europäischen Gaspreise sind heute auf ein Wochenhoch gestiegen, bedingt durch geringere Gaslieferungen aus Norwegen infolge technischer Ausfälle. Trotz des Preisanstiegs gehen Marktanalysten davon aus, dass dieser nur kurzfristig ist, da schwache Nachfrage in Asien den Wettbewerb um LNG verringert. Die EU-Gasspeicher sind aktuell zu knapp 50 % gefüllt – deutlich weniger als im Vorjahr, das könnte zum Problem werden, die EU berät derzeit eine Senkung des EU-Ziels von 90% auf 83%. Auch eine Hitzewelle kann sehr schnell für Dynamik sorgen. Der Preis für das kommende Lieferjahr handelte knapp unter 35 EUR/MWh bei etwa 34,90 EUR/MWh. 

     
  • Mit der EU Leitzinserhöhung steigt der Preis für die Tonne Verschmutzungsrechte auf rund 73,30 EUR. Mehr dazu hier bei CO₂mpass - alles zum CO2 Handel

Spotmarkt und Allgemeines

  • Am heutigen Spotmarkt war deutlich zu spüren: Es wird morgen windig – und das drückt die Preise. Die Day-Ahead-Notierungen für Freitag fallen in Deutschland auf durchschnittlich 48,63 EUR/MWh, in Österreich auf 50,46 EUR/MWh. In beiden Ländern gibt es negative Preise, allerdings nur im moderaten Bereich. Die Windeinspeisung steigt stark an und ist der Haupttreiber für den Preisrückgang. Die PV-Einspeisung bleibt dagegen etwa auf dem heutigen Niveau. Auffällig ist die schwache Nachfrage: Sie liegt fast 2 GW unter dem saisonalen Durchschnitt, was den Druck auf die Preise zusätzlich verstärkt.

    Ein Blick nach vorn: Mit dem bevorstehenden Pfingstwochenende dürfte es nochmals spannend werden – insbesondere im Hinblick auf Verbrauch und Erzeugung aus Erneuerbaren. Mehr dazu in der morgigen Analyse.