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Erdgas + LNG
Ungeplanter Ausfall des Troll-Gasfelds in Norwegen reduziert EU-Gaslieferungen

Störung dauert voraussichtlich bis Dienstag

26.05.2025

Ein ungeplanter Ausfall im größten norwegischen Gasfeld, Troll, hat die Erdgasexporte um 34,6 Millionen Kubikmeter (mcm) pro Tag reduziert und beeinträchtigt damit die Versorgung Europas erheblich. Die Störung wurde durch einen Ausfall externer Stromversorgungen Ende letzter Woche verursacht und wird nach Angaben des norwegischen Netzbetreibers Gassco voraussichtlich mindestens bis Dienstag andauern.

Die Auswirkungen auf die Gaslieferungen sind bereits deutlich spürbar: Am Montagmorgen lagen die norwegischen Exporte nach Kontinentaleuropa bei nur noch 250 mcm/Tag – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 274,5 mcm/Tag am Freitagnachmittag.

Die Situation verschärft sich durch geplante Wartungsarbeiten an mehreren norwegischen Gasanlagen. Besonders ins Gewicht fällt die jährliche Instandhaltung der Gasverarbeitungsanlage Nyhamna, die die Kapazitäten um weitere 68,8 mcm/Tag einschränkt. Zusammengenommen belasten diese Ausfälle die Gasversorgung Europas in einer ohnehin angespannten Marktlage.

Das Troll-Feld in der Nordsee ist Norwegens produktivstes Gasfeld und ein zentraler Lieferant für die EU. Wartungen und temporäre Produktionsunterbrechungen sind im Sommer zwar üblich, doch die ungeplante Natur dieser Störung – zusätzlich zu den planmäßigen Arbeiten – bringt eine unvorhergesehene Unsicherheit für den europäischen Energiemarkt mit sich.

Der Vorfall unterstreicht, wie fragil die europäische Gasversorgung weiterhin ist – mit begrenzten Speicherkapazitäten und anhaltenden geopolitischen Spannungen, die die Lieferketten zusätzlich unter Druck setzen.

UPDATE 10:15 Uhr: MENGEN und REAKTION DES MARKTES

Equinor, der Betreiber des Troll-Erdgasfeldes, ist gezwungen die Produktion zuerst um fast 24 Million Nm3/Tag und im nächsten Schritt um 87 Million Nm3/Tag zu reduzieren – dies nachdem das Troll-Feld bereits vorige Wochen mit Stromversorgungsproblemen zu kämpfen hatte.

Somit stehen von der technisch verfügbaren Kapazität des größten in Betrieb befindlichen Erdgasförderfeldes in Europa von max. 124 Million Nm3/Tag lediglich 37 Million Nm3/Tag zur Verfügung – mit der Konsequenz, dass die norwegischen Gesamtlieferungen in die EU und Großbritannien vorübergehend um ca. 1/3 gekürzt werden müssen. Dies vor dem Hintergrund der geplanten und derzeit andauernden Wartungsarbeiten an den norwegischen Verarbeitungsanlagen Nyhamna und Aasta-Hansteen.

Diese Kürzung trifft die EU, die jetzt die Gasspeicher vor dem nächsten Winter wieder auffüllt, zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die niederländischen Frontmonth-Futures stiegen am TTF aktuell um ca. 1,7% auf 37,185 €/MWh. In der Folge zogen auch Strom-Kontrakte an.
 

Erdgas M06/25