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Renewables & Funding
Neuseeland als Geothermie-Pionier

Neuseeland will die Nutzung der Geothermie bis 2040 verdoppeln

7/30/2025

Neuseeland möchte die Nutzung geothermischer Energie bis 2040 verdoppeln, um den Übergang zu erneuerbarer Energie zu unterstützen und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Die Regierung hat mit Beratungen über eine überarbeitete Strategie zur Nutzung des geothermischen Potenzials des südpazifischen Landes begonnen, sagte der Minister für Ressourcen, Shane Jones, in der Hauptstadt Wellington gegenüber Journalisten.

„Unsere einzigartige geografische Lage an der Grenze der australischen und pazifischen tektonischen Platte, gepaart mit der dünnen Erdkruste entlang dieses Grabens, verschafft uns einen erheblichen geologischen Vorteil bei der Ausweitung der Nutzung dieser reichhaltigen natürlichen Ressource“, so Jones.

Neuseeland richtet Geothermie-Produktion neu aus

Neuseeland baute Ende der 1950er Jahre das zweite Geothermiekraftwerk der Welt und ist laut dem Strategiepapier des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation und Beschäftigung der fünftgrößte Geothermieproduzent der Welt.

Zwar haben Unternehmen wie Contact Energy Ltd. und Mercury NZ neue Anlagen eröffnet, doch die Entwicklung der Branche ist insgesamt fragmentiert und die Erschließung potenzieller Felder stagniert. Dies mache eine Neuausrichtung erforderlich, so das Ministerium.

Erschließung überkritischer geothermischer Flüssigkeiten

Die Regierung will mehr Strom aus erneuerbaren Energien wie Dampf, Wasser und Wind erzeugen, um den CO2-Ausstoß von Kohle- und Gaskraftwerken zu reduzieren. Behördenvertreter erwarten, dass der inländische Strombedarf in den nächsten 15 Jahren um 68 Prozent steigen wird. Dies erfordert höhere Investitionen in neue Energiequellen, darunter auch Geothermie.

Darüber hinaus soll untersucht werden, wie Geothermie direkt in industriellen, gewerblichen und landwirtschaftlichen Anwendungen genutzt werden kann, um bestehende Kohlekessel zu ersetzen.

Jones möchte Technologien entwickeln, um sogenannte überkritische geothermische Flüssigkeiten zu erschließen. Diese liegen tiefer, heißer und enthalten deutlich mehr Energie als bestehende Quellen. Er sieht auch Möglichkeiten, Mineralien aus geothermischen Flüssigkeiten zu gewinnen und Technologien und wissenschaftliche Erkenntnisse zu entwickeln, die in andere Länder exportiert werden können.

Maori werden einbezogen

Zunächst will die Regierung den regulatorischen Rahmen und den Zugang zu Daten verbessern, um mehr Projektentwicklern – darunter auch indigenen Maori-Gruppen, die möglicherweise Land oberhalb der Wasserkraftquelle besitzen – die Möglichkeit zu geben, ihre Optionen zu prüfen.

Dem Dokument zufolge besteht für die Regierung möglicherweise die Möglichkeit, sich an weiteren Explorationsarbeiten zu beteiligen.