Kürzlich hat der ORF gemeldet, dass in Österreich im Jahr 2024 ca. 1100 Hitzetote zu beklagen waren – wahrscheinlich sind die meisten Opfer in den Ballungsräumen zu finden. Wenn man den Resultaten der Studie "Urbaner Kältebedarf in Österreich 2030/2050" - in Auftrag gegeben vom ehemaligen BMK – Glauben schenken darf, werden sich die negativen Auswirkungen des zu erwartenden, zukünftigen Temperaturanstieges auf die Gesundheit eher noch verstärken. Die genannte Studie geht davon aus, dass sich die Kühlgradtage im österreichischen Mittel bis 2050 um 50 % bis fast 100 % erhöhen werden. Der Kältebedarf für das Jahr 2050 schwankt zwischen 3 TWh und 19 TWh – je nach Studienautor und Annahme der Rahmenbedingungen.
Die Kältebedarfskarten nach dem generellen Komfortmodell - erstellt im Rahmen der genannten Studie - zeigen - je nach Szenario - für das Jahr 2050 für Wohnungen und Büros einen absoluten Kältebedarf von 3,5 bis 6,3 TWh/a.
Signifikant hoch ist der Kältebedarf im Jahr 2050 im Osten Österreichs, vorwiegend in Wien und dessen Umgebung, im Burgenland und entlang des Donautals - verglichen mit anderen Gemeinden.
Gemäß Ergebnissen der Studie wird die maximale absolute Kälteleistung der Wohnungen und Büros in Österreich – je nach Szenario – 12,9 bis 15,4 Gigawatt (GW) im Jahr 2030 und 13,9 bis 18,6 GW im Jahr 2050 betragen. Von dieser Kälteleistung entfallen ca. 76-78% auf Wohnungen der Rest auf Büros. Es sei angemerkt, dass die Kälteleistung nicht der dafür erforderlichen elektrischen Leistung entspricht. Es muss die European Seasonal Energy Efficiency Ratio (ESEER) berücksichtigt werden. D.h., dass die notwendige elektrische Leistung ca.1/5 -1/4 der erzeugten Kälteleistung entspricht.
Man sieht anhand der Zahlen, dass die hehre Absicht der „Kühlen Stadt mittels Begrünung und Pflanzung von Bäumen bzw. Einbau von Beschattungsvorrichtungen“ zwar richtig ist aber die Wirkung erst in vielen Jahren entfalten wird – Bäume wachsen halt langsam. Folglich könnte die Anzahl der Hitzetoten – im Vergleich zu 2024 - womöglich noch bedeutend steigen.
Der Einbau von Klimaanlagen gestaltet sich im Altbaubereich aber auch teilweise Neubaubereich – aus unterschiedlichen Gründen, wie beispielsweise Mieter-/Vermieterproblematik, gesetzliche Regelungen im Wohnungseigentumsgesetz etc. – als ziemlich schwierig. Dies auch vor dem Hintergrund der angepeilten Klimaneutralität bis 2040. Das ins Treffen geführte Argument lautet, dass der Energieverbrauch, folglich auch die Treibhausgasemissionen, durch den Einbau und Betrieb von Klimaanlagen steigen würden. Basierend auf diesem Argument wird der Einbau von Klimaanlagen bei einigen Wohnbauträgern/Hausverwaltungen nicht genehmigt
Die Behauptung, dass der Energieverbrauch durch die Verwendung von Klimaanlagen steigen würde ist für den Sommerzeitraum korrekt. Da jedoch derzeit die Anzahl der Stunden mit negativen Strompreisen – vorwiegend im Sommer - steigt und der durch die Klimaanlagen erzeugte Strombedarf mit dem Stromerzeugungspeak korreliert, könnten die Klimaanlagen helfen die Volatilität der Strompreise zu reduzieren. Es ist zu berücksichtigen, dass der maximale Kühlbedarf zwar dann anfiele wenn auch die PV-Anlagen die größte Leistung liefern würden, jedoch ist auch das menschliche Verhalten einzukalkulieren. Sehr oft kommt man nach der Arbeit nach Hause und schaltet erst dann die Klimaanlage ein – jedoch dann mit höchster Leistung der, womöglich überdimensionierten, Anlage – somit dann, wenn die Sonne nicht mehr oder in einem geringeren Ausmaß scheint – folglich die PV-Anlagen weniger Strom produzieren.
Das viel wichtigere Argument ist aber, dass die meisten Klimaanlagen (Splitgeräte) auch als Wärmepumpe verwendbar sind – somit als Raumheizung fungieren könnten. D.h., dass im Winter bzw. in der Übergangszeit diese Klimaanlagen – bei Nutzung als Raumheizung - sogar Energie einsparen würden. Dies deswegen, weil man in der Übergangszeit aber auch darüber hinaus mit diesen Geräten Leistungskennzahlen von bis zu 4 erreicht und man somit für eine eingesetzte kWh Strom ca. 4 kWh Wärme bekommt. Folglich würden der Energieverbrauch als auch die daraus resultierenden Treibhausgasemissionen im Wohnungs- und Bürobereich reduziert werden. Darüber hinaus könnte man in Gebieten, in denen die Fernwärme aus wirtschaftlichen oder Leistungsgründen nicht vordringen kann, schneller die angepeilten Klimaziele realisieren
Da der Energieaufwand für die Wärmeerzeugung - aufs Jahr gesehen - bedeutend höher als der Energiebedarf für die Kälteerzeugung ist, kann man getrost von einer bedeutenden Energie- als auch Treibhausgasemissionseinsparung pro Jahr ausgehen.
Obwohl die Autoren der genannten Studie Kälteerzeugungsmöglichkeiten beschreiben – samt Nennung der Vor- und Nachteile der jeweiligen Technologie – geben sie keine Empfehlung ab. Trotzdem kann man davon ausgehen, dass alle Arten der Kälteerzeugung (im Umkehrbetrieb Wärmeerzeugung) erhebliche Stromleistungen und –mengen brauchen würden. D. h., dass die durch die Klimaanlagen bedingten Leistungen in der Stromnetzkapazität zu berücksichtigen sind – folglich Eingang in die Netzentwicklungspläne finden müssen. Hier ist zu prüfen ob in diesen Gebieten, in welchen keine Fernwärme vorhanden ist und Wärmepumpen für die Raumheizung und Warmwasserbereitstellung verwendet werden würden, die notwendige Steigerung der elektrischen Leistung sich nicht ohnehin mit der erforderlichen Leistungssteigerung, bedingt durch die Klimaanlagen, decken würden.
Kürzlich hat der ORF gemeldet, dass in Österreich im Jahr 2024 ca. 1100 Hitzetote zu beklagen waren – wahrscheinlich sind die meisten Opfer in den Ballungsräumen zu finden. Wenn man den Resultaten der Studie "Urbaner Kältebedarf in Österreich 2030/2050" - in Auftrag gegeben vom ehemaligen BMK – Glauben schenken darf, werden sich die negativen Auswirkungen des zu erwartenden, zukünftigen Temperaturanstieges auf die Gesundheit eher noch verstärken. Die genannte Studie geht davon aus, dass sich die Kühlgradtage im österreichischen Mittel bis 2050 um 50 % bis fast 100 % erhöhen werden. Der Kältebedarf für das Jahr 2050 schwankt zwischen 3 TWh und 19 TWh – je nach Studienautor und Annahme der Rahmenbedingungen.
Die Kältebedarfskarten nach dem generellen Komfortmodell - erstellt im Rahmen der genannten Studie - zeigen - je nach Szenario - für das Jahr 2050 für Wohnungen und Büros einen absoluten Kältebedarf von 3,5 bis 6,3 TWh/a.
Signifikant hoch ist der Kältebedarf im Jahr 2050 im Osten Österreichs, vorwiegend in Wien und dessen Umgebung, im Burgenland und entlang des Donautals - verglichen mit anderen Gemeinden.
Gemäß Ergebnissen der Studie wird die maximale absolute Kälteleistung der Wohnungen und Büros in Österreich – je nach Szenario – 12,9 bis 15,4 Gigawatt (GW) im Jahr 2030 und 13,9 bis 18,6 GW im Jahr 2050 betragen. Von dieser Kälteleistung entfallen ca. 76-78% auf Wohnungen der Rest auf Büros. Es sei angemerkt, dass die Kälteleistung nicht der dafür erforderlichen elektrischen Leistung entspricht. Es muss die European Seasonal Energy Efficiency Ratio (ESEER) berücksichtigt werden. D.h., dass die notwendige elektrische Leistung ca.1/5 -1/4 der erzeugten Kälteleistung entspricht.
Man sieht anhand der Zahlen, dass die hehre Absicht der „Kühlen Stadt mittels Begrünung und Pflanzung von Bäumen bzw. Einbau von Beschattungsvorrichtungen“ zwar richtig ist aber die Wirkung erst in vielen Jahren entfalten wird – Bäume wachsen halt langsam. Folglich könnte die Anzahl der Hitzetoten – im Vergleich zu 2024 - womöglich noch bedeutend steigen.
Der Einbau von Klimaanlagen gestaltet sich im Altbaubereich aber auch teilweise Neubaubereich – aus unterschiedlichen Gründen, wie beispielsweise Mieter-/Vermieterproblematik, gesetzliche Regelungen im Wohnungseigentumsgesetz etc. – als ziemlich schwierig. Dies auch vor dem Hintergrund der angepeilten Klimaneutralität bis 2040. Das ins Treffen geführte Argument lautet, dass der Energieverbrauch, folglich auch die Treibhausgasemissionen, durch den Einbau und Betrieb von Klimaanlagen steigen würden. Basierend auf diesem Argument wird der Einbau von Klimaanlagen bei einigen Wohnbauträgern/Hausverwaltungen nicht genehmigt
Die Behauptung, dass der Energieverbrauch durch die Verwendung von Klimaanlagen steigen würde ist für den Sommerzeitraum korrekt. Da jedoch derzeit die Anzahl der Stunden mit negativen Strompreisen – vorwiegend im Sommer - steigt und der durch die Klimaanlagen erzeugte Strombedarf mit dem Stromerzeugungspeak korreliert, könnten die Klimaanlagen helfen die Volatilität der Strompreise zu reduzieren. Es ist zu berücksichtigen, dass der maximale Kühlbedarf zwar dann anfiele wenn auch die PV-Anlagen die größte Leistung liefern würden, jedoch ist auch das menschliche Verhalten einzukalkulieren. Sehr oft kommt man nach der Arbeit nach Hause und schaltet erst dann die Klimaanlage ein – jedoch dann mit höchster Leistung der, womöglich überdimensionierten, Anlage – somit dann, wenn die Sonne nicht mehr oder in einem geringeren Ausmaß scheint – folglich die PV-Anlagen weniger Strom produzieren.
Das viel wichtigere Argument ist aber, dass die meisten Klimaanlagen (Splitgeräte) auch als Wärmepumpe verwendbar sind – somit als Raumheizung fungieren könnten. D.h., dass im Winter bzw. in der Übergangszeit diese Klimaanlagen – bei Nutzung als Raumheizung - sogar Energie einsparen würden. Dies deswegen, weil man in der Übergangszeit aber auch darüber hinaus mit diesen Geräten Leistungskennzahlen von bis zu 4 erreicht und man somit für eine eingesetzte kWh Strom ca. 4 kWh Wärme bekommt. Folglich würden der Energieverbrauch als auch die daraus resultierenden Treibhausgasemissionen im Wohnungs- und Bürobereich reduziert werden. Darüber hinaus könnte man in Gebieten, in denen die Fernwärme aus wirtschaftlichen oder Leistungsgründen nicht vordringen kann, schneller die angepeilten Klimaziele realisieren
Da der Energieaufwand für die Wärmeerzeugung - aufs Jahr gesehen - bedeutend höher als der Energiebedarf für die Kälteerzeugung ist, kann man getrost von einer bedeutenden Energie- als auch Treibhausgasemissionseinsparung pro Jahr ausgehen.
Obwohl die Autoren der genannten Studie Kälteerzeugungsmöglichkeiten beschreiben – samt Nennung der Vor- und Nachteile der jeweiligen Technologie – geben sie keine Empfehlung ab. Trotzdem kann man davon ausgehen, dass alle Arten der Kälteerzeugung (im Umkehrbetrieb Wärmeerzeugung) erhebliche Stromleistungen und –mengen brauchen würden. D. h., dass die durch die Klimaanlagen bedingten Leistungen in der Stromnetzkapazität zu berücksichtigen sind – folglich Eingang in die Netzentwicklungspläne finden müssen. Hier ist zu prüfen ob in diesen Gebieten, in welchen keine Fernwärme vorhanden ist und Wärmepumpen für die Raumheizung und Warmwasserbereitstellung verwendet werden würden, die notwendige Steigerung der elektrischen Leistung sich nicht ohnehin mit der erforderlichen Leistungssteigerung, bedingt durch die Klimaanlagen, decken würden.