Wie im Artikel „Power of Siberia 2 – Legally binding agreement abgeschlossen – so Russia Newswire“ bereits erwähnt soll China besonders günstige Einkaufskonditionen für russisches Pipeline-Erdgas ausgehandelt haben. Gem. Bloomberg liegt der Preis den China für 1000 Nm3 Erdgas in den Jahren 2026, 2027 und 2028 bezahlen soll bei $248.70 (ca. 19,5 €/MWh bei derzeitigem Umrechnungskurs zum US $) während die Exportpreise in die Türkei und über die TurkStream in die EU-Länder bei $401.90 liegen sollen. Somit wäre der Preis für russisches, nach China geliefertes, Pipeline-Erdgas um 27% günstiger als die Lieferungen in die anderen genannten Destinationen. Im Jahr 2025 soll der Preis für nach China geliefertes russisches Erdgas – im Vergleich zu den anderen Lieferorten - sogar um 38% niedriger sein – siehe folgende Grafik.
Dieser Preisunterschied sei aufgrund der kürzeren Transportdistanzen nach China – im Vergleich zu den anderen Exportdestinationen – auch objektiv nachvollziehbar – so Herr Alexey Miller, CEO von Gazprom gem. Interfax (Distanzschätzungen siehe eingefügte, von ICIS entnommene, Grafik)
Die genannten Preise lassen darauf schließen, dass die spezifischen Gewinne, die Russland mit Erdgaslieferungen nach China erzielt, bedeutend niedriger sind als die mit den verbliebenen Lieferungen in die EU bzw. in die Türkei.
Falls die Abnahmeflexibilitäten für die bereits derzeit erfolgenden Pipe-Erdgaslieferungen nach China groß sind – so wie für die angedachte Power of Siberia 2 und den sich in der Bauphase befindlichen Eastern Link, welcher 2027 in Betrieb gehen soll, vermutet, könnte China – je nach Bedarf mehr oder weniger Gas über die Pipelines aus Russland importieren – in Abhängigkeit der weltweiten LNG-Marktpreise – und LNG-Transporte die für China gedacht wären nach Europa umleiten. Durch diese Vorgehensweise würde China auch Druck auf die weltweiten LNG-Marktpreise ausüben – zu Gunsten der anderen LNG-Bezieher und natürlich zu einem noch größeren Vorteil für China bzw. deren Unternehmen.