Diese Seite verwendet Cookies um die Nutzererfahrung zu ermöglichen und zu verbessern. Details dazu und zum Datenschutz finden Sie hier

Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
13.06.2025

Terminmarkt

  • Am Terminmarkt für Strom zeigt sich derzeit ein klarer Aufwärtstrend. Getrieben wird dieser vor allem durch geopolitische Spannungen – insbesondere der Konflikt zwischen Iran und Israel – sowie durch Probleme im französischen Atomkraftwerkspark. Diese Faktoren haben die Preise zuletzt deutlich über die Marke von 90 EUR/MWh getrieben. Der Leitkontrakt Cal 26 Phelix DE notierte heute bereits über 93 EUR/MWh, Höchstwert 93,25 EUR/MWh. Jetzt am Nachmittag lag der Preis bei etwa 92,90 EUR/MWh. Hinzu kommt eine geringe Liquidität. Verschärft werden könnte die Lage durch neue Wetterprognosen, die auf einen heißen und trockenen Sommer in Europa hindeuten. Insgesamt sind die Voraussetzungen für weiter steigende Preise gegeben – das „Menü“ ist serviert. Wie es weitergeht, dürfte sich mit dem Wochenstart am Montag zeigen. 

Brennstoffe und CO2

  • Am Erdgasmarkt ziehen die Preise spürbar an – erneut ausgelöst durch die angespannte geopolitische Lage. Der Ölpreis macht es vor, der Gasmarkt folgt. Der Preis für das kommende Lieferjahr liegt heute bereits über 36 EUR/MWh, was auf wachsende Risikoaufschläge hinweist. Besonders deutlich zeigt sich die Dynamik im Quartalskontrakt für Q3, der mit 38,70 EUR/MWh ein neues Hoch erreicht. Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass der Markt verstärkt auf Versorgungsrisiken und globale Spannungen reagiert.

     
  • Der CO₂-Preis verzeichnete zuletzt einen kräftigen Anstieg, prallte jedoch bei 76,68 EUR/t zunächst nach oben ab. Seither bewegt sich der Markt seitwärts, bei rund 76,40 EUR/MWh, in einer Phase abwartender Konsolidierung. Spekulative Investoren setzen zunehmend auf weiter steigende Preise. Wie weit diese Wette trägt, hängt maßgeblich von der weiteren Wetterentwicklung sowie von der Lage der französischen Stromproduktion ab. Kurzum: Das Potenzial nach oben ist vorhanden, doch die nächsten Impulse müssen von außen kommen.

Spotmarkt und Allgemeines

  • Für den morgigen Samstag zeigen die Ergebnisse der Day-Ahead-Auktion deutlich fallende Preise: Die Grundlast sinkt in Deutschland auf 44,38 €/MWh, in Österreich auf 46,88 EUR/MWh.  Zwischen 10:00 und 17:00 Uhr werden Negativpreise erwartet, mit einem Tief von –38 €/MWh in Deutschland und -52,74 EUR/MWh in Österreich. Grund ist dwieder die PV, die morgen in beiden Ländern einen Rekordwert erreichen könnte. Am Sonntag zeigt sich ein ähnliches Bild, wobei die Spitzenwerte bei den negativen Preise aus heutiger Sicht nur knapp unter Null liegen.