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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
20.05.2025

Terminmarkt

  • Am Terminmarkt für Strom herrscht derzeit weitgehend Ruhe – es fehlt an klaren Impulsen, was sich auch in den geringen Handelsmengen widerspiegelt. Die Marktteilnehmer agieren zurückhaltend, und es ist kaum Bewegung erkennbar. Heute zeigte sich der Leitkontrakt Phelix DE Cal 2026 leicht im Plus. Diese Entwicklung ist allerdings vor allem als technische Gegenbewegung zur gestrigen Abwärtsbewegung zu werten, weniger als Ausdruck fundamentaler Veränderungen. Der Kontrakt notiert aktuell knapp unter der Marke von 90 EUR/MWh, bleibt damit jedoch in einem engen Handelsspanne und ohne neue Richtungssignale.

Brennstoffe und CO2

  • Der Erdgasmarkt zeigt sich heute im Vorfeld geplanter Wartungsarbeiten in Norwegen, die zu geringeren Liefermengen führen dürften, leicht bewegt. Zusätzlich sorgt ein ergebnislos gebliebenes Gespräch im Ukraine-Konflikt für geopolitische Unsicherheit. Dennoch reagieren die Märkte weiterhin nur verhalten auf politische Entwicklungen – ein Muster, das sich bereits in den vergangenen Wochen abzeichnete. Unterstützend wirkt hingegen die anhaltende Hitzewelle in Asien. Der Preis für das Lieferjahr 2026 prallte am Vormittag an der Marke von 35 EUR/MWh ab und lag am Nachmittag bei rund 34,50 EUR/MWh.

  • Der CO₂-Markt zeigt sich heute deutlich fester: Am Nachmittag liegt der Preis bei über 72 EUR/t, was einem Plus von rund 2,4 % gegenüber dem Eröffnungskurs entspricht. Ein Grund für die positive Marktstimmung ist die Einigung zwischen Großbritannien und der EU, ihre CO₂-Märkte künftig zu verknüpfen. Zwar gibt es bislang keinen konkreten Zeitpunkt für die Umsetzung, doch das Signal einer künftigen Integration wirkt stützend auf die Preise. Kurzfristig bleibt die Marktreaktion moderat – ein Anstieg der Volatilität wird erst näher zum anvisierten Zeitraum um 2030 erwartet. 

Spotmarkt und Allgemeines

  • Am Spotmarkt zeigt sich morgen eine Preisparität zwischen der österreichischen und der deutschen Preiszone. Die heutige Auktion für den morgigen Liefertag ergab in beiden Märkten einen durchschnittlichen Preis von 71,35 EUR/MWh. Deutlich günstiger präsentiert sich hingegen Frankreich mit 33,77 EUR/MWh. Vor allem die erwartete Verdreifachung der Windstromeinspeisung drückt auf die Preise und bestimmt das Marktgeschehen. Die starke Einspeisung aus Windkraft dämpft kurzfristige Preisanstiege und unterstreicht die zentrale Rolle der Erneuerbaren am Spotmarkt.