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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
18.06.2025

Terminmarkt

  • Der Leitkontrakt Phelix DE Cal 2026 zeigt aktuell eine ansteigende Tendenz. Am heutigen Handelstag eröffnete der Preis auf einem höheren Niveau und setzte diese Entwicklung zunächst fort. Der Höchstpreis lag deutlich über 93 EUR/MWh, konkret bei 93,47 EUR/MWh. Im weiteren Verlauf bewegte sich der Kurs seitwärts, stabil oberhalb der 93-EUR-Marke. Ein zentraler Einflussfaktor für die Aufwärtsbewegung dürfte die aktuelle Entwicklung am Erdgasmarkt sein. 

     

Brennstoffe und CO2

  • Der Erdgaspreis zeigt sich heute fester. Besonders das Frontjahr 2025 verzeichnete zunächst einen Anstieg und prallte bei rund 38 EUR/MWh nach oben ab. Im weiteren Tagesverlauf pendelte sich der Preis seitwärts bei etwa 37,60 EUR/MWh ein. Die Aufwärtsbewegung wird durch mehrere Faktoren gestützt: Anhaltende geopolitische Spannungen, insbesondere eine mögliche Eskalation im Iran, sorgen für Unsicherheit an den Energiemärkten. Hinzu kommen witterungsbedingte Einflüsse wie die derzeitige Hitzewelle in Europa, die den Gasverbrauch zur Stromerzeugung – etwa durch Klimatisierung – steigen lässt. Marktteilnehmer beobachten zudem die Situation der französischen Atomkraftwerke. Zwar wurden Korrosionsrisiken bei einigen Reaktoren thematisiert, doch laut Betreiber EDF bestehen derzeit keine akuten Probleme.

  • Der CO₂-Preis zeigt sich heute weitgehend unbeeindruckt von den geopolitischen Spannungen. Zwar kam es am Vormittag kurzzeitig zu einem Anstieg über die Marke von 75 EUR/t, dieser erwies sich jedoch als nicht nachhaltig. Insgesamt notiert der Preis aktuell unter dem Eröffnungskurs von 74,82 EUR/t. Der Grund für die zurückhaltende Entwicklung liegt in der Erwartung wirtschaftlicher Abschwächung infolge geopolitischer Krisen. 

     

Spotmarkt und Allgemeines

  • In Deutschland und Österreich führt der bevorstehende Feiertag und damit verbundene geringere Nachfrage in Kombination mit hoher PV-Einspeisung zu einem sehr niedrigen Preisniveau. Der durchschnittliche Strompreis liegt morgen in Deutschland bei 56,02 EUR/MWh, in Österreich bei 59,55 EUR/MWh. In beiden Ländern wurden über sieben Stunden in Folge negative Preise auktioniert. Im Gegensatz dazu steigen in Südeuropa die Spotpreise merklich. Grund dafür ist die zunehmende Stromnachfrage infolge der aktuellen Hitzewelle – insbesondere durch den erhöhten Kühlbedarf. Diese Entwicklung könnte ein erster Vorbote für steigende Preise in anderen Teilen Europas sein, sollten die Temperaturen weiter steigen.