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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
16.06.2025

Terminmarkt

  • Zu Beginn der neuen Handelswoche zeigt sich der Leitkontrakt Phelix DE Base Cal 26 deutlich im Plus. Der Eröffnungspreis lag bei 92,15 EUR/MWh, im weiteren Verlauf kam es zu einem Anstieg. Trotz der positiven Bewegung bleibt das Cal 26 jedoch unter der psychologisch wichtigen Marke von 94 EUR/MWh. Hintergrund für die Aufwärtsbewegung ist vor allem die angespannte geopolitische Lage. Der anhaltende Konflikt zwischen Israel und Iran sowie der Angriff auf das größte Gasfeld der Welt haben den Brennstoffkomplex verteuert. Der Markt verhält sich derzeit insgesamt abwartend. Die Unsicherheit ist hoch, zumal das anstehende G7-Treffen als mögliches Signalereignis gilt – von dort erhoffen sich Marktteilnehmer diplomatische Impulse zur Beruhigung der Lage und damit potenzielle Preisentlastung. Zudem bleibt die Entwicklung bei Frankreichs AKW im Fokus.

Brennstoffe und CO2

  • Am Erdgasmarkt verzeichnete der Frontmonat einen deutlichen Anstieg und handelte heute bei 39,15 EUR/MWh. Auch das Lieferjahr 2026 zeigt sich fest und notiert knapp über 37 EUR/MWh. Die geopolitische Lage bleibt der zentrale Preistreiber: Die angespannte Situation im Nahen Osten nährt die Sorge vor Lieferengpässen. Der Iran könnte die Durchfahrt einschränken. Bemerkenswert ist, dass Gas zuletzt stärker gestiegen ist als Öl. Das deutet darauf hin, dass neben geopolitischen Spannungen weitere Faktoren auf die Preise wirken. Hierzu zählen unter anderem die zunehmende Hitzewelle in Europa sowie Unsicherheiten rund um die französischen Atomkraftwerke. 

  • Der CO₂-Markt zeigt sich derzeit volatil und richtungslos. Die Preise bewegen sich seitwärts, ohne klare Tendenz. Am heutigen Handelstag lag die Spanne zwischen 75,47 EUR/t und 76,37 EUR/t – ein relativ enger Korridor. Belastungsfaktor bleibt die konjunkturelle Entwicklung: Sollte sich die Weltwirtschaft aufgrund einer Eskalation im Nahen Osten weiter abschwächen, dürfte auch der CO₂-Preis unter Druck geraten.

Spotmarkt und Allgemeines

  • Der Spotmarktauktion für morgen zeigte ein stark ausgeprägtes Preisspektrum, getrieben von einem wechselhaften Einspeiseprofil der Erneuerbaren. Für den morgigen Tag wird deutlich weniger Wind im System erwartet, was das durchschnittliche Preisniveau anhebt. Gleichzeitig sorgt die PV für negative Preise – Durchschnitt morgen: in Deutschland 84,65 EUR/MWh und in Österreich 83,68 EUR/MWh. Besonders auffällig sind die hohen Abendpreise, die stellenweise über 200 EUR/MWh lagen.