Diese Seite verwendet Cookies um die Nutzererfahrung zu ermöglichen und zu verbessern. Details dazu und zum Datenschutz finden Sie hier

Erneuerbare + Förderung
Zukunft der Solar- und Wind-PPA-Preise

Ein Blick auf die Break-even-Kosten und Capture Prices

10.03.2025

Ein aktuelles Diagramm von S&P Global Commodity Insights liefert interessante Einblicke in die Break-even-Schätzungen für 10-jährige Power Purchase Agreements (PPAs), die ab 2026 starten. Diese Schätzungen zeigen die durchschnittlichen prognostizierten Preise für pay-as-produced PPAs im Zeitraum 2026–2035, die notwendig sind, um die Kosten für den Neubau, den Betrieb und die Finanzierung neuer Anlagen zu decken.

Starke Preisunterschiede bei Solar, stabilere Windpreise

Es überrascht wenig, dass bei Solarenergie erhebliche Preisunterschiede zwischen verschiedenen Ländern bestehen. In Spanien liegt der Break-even-Preis für ein Solar-PPA bei nur 38 €/MWh, während er in Finnland mit 115 €/MWh deutlich höher ist – nicht zuletzt wegen der erheblichen Unterschiede in der Sonneneinstrahlung.

Bei Windkraft sind die Preise dagegen stabiler und bewegen sich zwischen 60 und 80 €/MWh. Das deutet darauf hin, dass Windenergie in Europa tendenziell weniger Standortabhängigkeit aufweist als Solarenergie.

Vergleich mit den Capture Prices

Die entscheidende Frage ist jedoch: Wie verhalten sich diese Preise im Vergleich zu den Capture Prices? Diese spiegeln wider, welchen realen Marktpreis Erneuerbare tatsächlich erzielen, abhängig von Angebot, Nachfrage und Marktbedingungen.

Für Solar lagen die Capture Prices im Jahr 2024 bei:

  • 42 €/MWh in Spanien
  • 47 €/MWh in Deutschland
  • 39 €/MWh in Frankreich

Das bedeutet, dass die Capture Prices für Frankreich und Deutschland bereits im Jahr 2024 unter den prognostizierten Break-even-Kosten für 2026–2035 liegen. Ein deutlicher Hinweis auf die Herausforderung für Solar-PPA-Projekte in diesen Ländern.

Offene Fragen für die Zukunft

Mehrere spannende Fragen ergeben sich aus dieser Entwicklung:

  1. Setzt sich der Abwärtstrend der Solar-Capture-Prices fort?
    • Mit den aktuellen Ausbauplänen ist es wahrscheinlich, dass die Capture Prices weiter sinken. Ein zunehmendes Angebot drückt die Marktpreise.
  2. Können steigender Verbrauch und Speichertechnologien den Preisverfall kompensieren?
    • Eine stärkere Integration von Speicherlösungen könnte helfen, das Preisniveau zu stabilisieren.
  3. Bleibt die Nachfrage nach Solar hoch?
    • Wird es weiterhin großes Interesse an Solarprojekten geben – sowohl durch private PPAs als auch durch staatlich geförderte Modelle wie Contracts for Difference (CfD)?

Die Rolle von Speichern – Wie viel ist nötig?

Es wird immer wahrscheinlicher, dass Solarenergie zunehmend mit Speichertechnologien kombiniert wird, um die Capture Rates zu erhöhen. Die entscheidende Frage lautet: Wie viel Speicher ist nötig, um Solar wirtschaftlich attraktiv zu halten?

Dies wird eine dynamische Entwicklung bleiben, die von technologischen Fortschritten, Kostenentwicklungen und Marktpreisen abhängt. Fest steht: Die Energiewirtschaft befindet sich im Wandel, und Flexibilität wird entscheidend sein, um die Chancen der erneuerbaren Energien optimal zu nutzen.