Was tut man nicht alles um den Chinesen eins auszuwischen - aktuelle Gerüchte zum Thema.
Sondieren die USA derzeit Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Gazprom im Hinblick auf globale Energieprojekte? Werden dadurch auch die Wege für eine engere Zusammenarbeit mit dem Kreml sowie für einen Frieden in der Ukraine geebnet?
Russische und europäische Beamte, die nicht namentlich genannt werden wollen, berichten, dass die USA Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Gazprom ausloten – so Bloomberg. Man geht davon aus, dass dies als Schritt der Wiederannäherung zwischen den USA und Russland gesehen wird während gleichzeitig versucht wird ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine auszuhandeln. Laut europäischen Einschätzungen soll es bereits Kontakte zwischen US- und russischen Vertretern gegeben haben – wer die Verhandlungen leitet bzw. ob die Trump-Administration eingebunden ist bleibt vorläufig unklar. Es wird spekuliert, dass die erwähnte Zusammenarbeit Europa und Asien betreffen könnten und möglicherweise Teil eines breiteren US-Vorstoßes sind, Russlands Beziehungen zu China und dem Iran zu schwächen. Gem. Außenminister Rubio soll Russland nicht ein „permanent junior partner“ von Peking sein.
Die Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit sollen sich erst am Anfang befinden und es sollen bisher keine konkreten Projekte diskutiert worden sein. Da Präsident Putin mehrfach erklärt hat bereit zu sein die Gaslieferungen in die EU wiederaufzunehmen könnte es sich um die Inbetriebnahme des unbeschädigten Stranges des Nord Stream II Systems handeln. Ebenfalls denkbar wäre eine Kooperation im Hinblick auf das Sachalin LNG-Projekt und Projekte in der Arktis. Die Wiederaufnahme des Gastransits durch die Ukraine könnte Teil eines Friedensplanes – in welchem die USA als Vermittler auftreten – sein.
Im Hinblick auf die Inbetriebnahme des unbeschädigten Stranges der Nord Stream II würde es an Deutschland liegen ob eine Genehmigung für die Inbetriebnahme ausgestellt werden würde – dies vor dem Hintergrund, dass Deutschland zu den Ukraine-Unterstützern gezählt wird und andere EU-MS die Inbetriebnahme aus der EU-Perspektive als nicht zielführend ansehen könnten. Die oben skizzierte mögliche Kooperation zwischen den USA und Gazprom würde eine 180° Kehrtwendung von Präsident Trump bedeuten der ja in seiner ersten Präsidentschaft die Abhängigkeit Europas von den Energielieferungen aus Russland scharf kritisiert hat – aber Präsident Trump ist für sein teilweise erratische Politik ja bekannt. Motto: „Was gebe ich auf mein dummes Geschwätz von gestern! “ so der preußische Kulturpolitiker Friedrich Althoff
Wenn man bedenkt, dass die EU zu den Friedensverhandlungen nicht einmal eingeladen wird – obwohl, wer sollte eigentlich die EU vertreten (noch ein Zitat: „Wen rufe ich denn an, wenn ich Europa anrufen will?" so angeblich Henry Kissinger) und Deals über die Köpfe der Europäer hinweg verhandelt werden – wäre es aus der EU-Perspektive sinnvoll sich hinsichtlich der Gaslieferungen so weit wie möglich zu diversifizieren um einen potenziellen Zangengriff der USA und Russland (you never know) entgehen zu können. Ebenfalls wären strategische Gasreserven – so wie in Österreich bereits eingeführt – auch in den anderen EU-MS vorzuschreiben und - last but not least - gilt es die Energieimportabhängigkeit, bei gleichzeitiger Erhöhung der Energieeffizienz, asap zu reduzieren.