Wie bereits im Artikel „Power of Siberia 2 – Auswirkungen auf neue (US) LNG-Projekte und den LNG-Markt“ berichtet, legte Ende August 2025 ein Cargo, beladen im von den USA sanktionierten Exportprojekt Arctic LNG 2, in China/Beihai an und wurde entladen – damit wurde der Durchsetzungswille der Trump-Regierung betreffend Sanktionen erstmals auf die Probe gestellt. Dies vor dem Hintergrund, dass Novatek JPSC – als Betreiber der Arctic LNG 2 Anlage – bis dorthin Schwierigkeiten hatte einen Käufer zu finden obwohl eine Schattenflotte installiert wurde.
Die Exportanlage Arctic LNG 2 – die von der Biden-Regierung aufgrund des russischen Einmarschs in die Ukraine im darauffolgenden Jahr sanktioniert wurde – verlädt laut von Bloomberg zusammengestellten Schiffsverfolgungsdaten seit Ende Juni offenbar ihre zehnte Ladung. Bisher wurden Ladungen – wie bereits erwähnt - in einem einzigen Hafen im Süden Chinas, nämlich Beihai, oder in einem Zwischenlager im äußersten Osten Russlands gelöscht. Durch die Wahl des Terminals in Beihai, ein Hafen mit geringer internationaler Bedeutung, könnte Peking versuchen mögliche, ernsthafte Vergeltungsmaßnahmen der USA gegen den Erdgassektor in China zu vermeiden.
Die Anzahl der exportierten Cargos im relevanten Zeitraum ist aus nachstehend eingefügter Grafik ersichtlich.

Während sich der Handelsstreit zwischen Washington und Peking in den letzten Tagen erneut verschärft hat, haben die USA bisher nicht mit strikten Maßnahmen gegen sanktioniertes russisches LNG reagiert. Präsident Trump, der bisher erfolglos versucht hat den Krieg in der Ukraine zu beenden, wird sich diese Woche mit dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, in Washington treffen, um über Luftverteidigung, Langstreckenwaffen und Energie für die schwer in Mitleidenschaft gezogene Ukraine zu diskutieren.