CO2 Handel - der wilde Westen der Energiewirtschaft
Die CO₂-Preise bewegen sich weiterhin in einem stabilen Korridor zwischen 77 und 80 EUR. Aufgrund des geringen Handelsvolumens fehlt es dem Markt derzeit an Dynamik, sodass ein Ausbruch aus dieser Spanne bislang ausbleibt. Der Markt wartet auf einen klaren Impuls, der eine Richtungsentscheidung herbeiführen könnte. Der allgemeine Marktkonsens geht davon aus, dass die EU-Emissionszertifikate (EUAs) kurzfristig keine größere Volatilität aufweisen werden.
Die aktuellen Börsendaten zeigen insgesamt nur geringe Veränderungen, insbesondere im Bereich der Investmentfonds. Diese reduzierten ihre Netto-Long-Positionen um etwas mehr als eine Million Tonnen, wobei die Gesamtposition weiterhin komfortabel über 90 Millionen Tonnen liegt. Diese hohe Positionierung birgt grundsätzlich ein gewisses Risiko für fallende Preise. Gleichzeitig könnte sie jedoch auch Flexibilität auf der Angebotsseite schaffen, falls sich Marktteilnehmer entscheiden, ihre Long-Exponierung weiter abzubauen.
Mit Blick auf die kommenden Jahre bleibt die erwartete Marktverknappung für 2026 und 2027 ein zentraler struktureller Faktor. Viele Marktteilnehmer dürften sich daher bereits strategisch und langfristig positionieren.
