CO2 Handel - der wilde Westen der Energiewirtschaft
Die CO₂-Preise haben eine wichtige Hürde bei 73,35 EUR/t (Dezember-2025-Kontrakt) genommen. Möglich wurde das durch spätes Compliance-Kaufen und zusätzliche Käufe von Investmentfonds. Diese Marke hatte zuvor oft als Widerstand funktioniert.
Starke Auktionsergebnisse stützen den Markt zusätzlich. Auch wenn die Nachfrage etwas schwächer aussah, wurden alle Auktionen klar über die Bühne gebracht.
Auffällig ist: Die Rally kam nicht wegen neuer Nachrichten. Vielmehr spielen Erwartungen eine Rolle. Viele Wetterdienste rechnen mit einem kälteren Winter, was die Energienachfrage steigen lassen könnte. Wenn das Angebot knapp bleibt, wäre das ein weiterer Schub nach oben.
Gleichzeitig zeigt der jüngste CoT-Bericht: Finanzinvestoren halten jetzt so viele Long-Positionen wie seit fünf Monaten nicht mehr. Das wirft die Frage auf: Steigt der Markt wegen echter Nachfrage – oder ist es nur eine weitere Runde von Spekulation?
Andere Energiemärkte geben gemischte Signale. CO₂ folgt weiter dem Gasmarkt, reagiert aber empfindlicher nach oben. Gas dagegen fällt in schwachen Marktphasen oft schneller zurück.
Insgesamt wirkt CO₂ aktuell bullish, doch die Basis bleibt anfällig für Rückschläge, falls die Nachfrage nicht nachzieht.