CO2 Handel - der wilde Westen der Energiewirtschaft
Die vergangene Woche war geprägt von erheblichen internationalen Marktturbulenzen. Auslöser war die Entscheidung der Trump-Administration, ab dem 9. April drastisch erhöhte Importzölle zu verhängen. Die begleitende Ankündigung, auf mögliche Gegenzölle mit weiteren Maßnahmen zu reagieren, löste weltweit Verunsicherung und starke Marktverwerfungen aus – auch im CO₂-Markt.
Die EU-Emissionszertifikate (EUAs) gerieten in diesem von Risikoaversion geprägten Umfeld deutlich unter Druck. Innerhalb weniger Handelstage sank der Preis der Dezember-2025-Futures von knapp 70 EUR auf rund 60 EUR je Tonne. Eine kurze technische Erholung blieb bislang ohne nachhaltige Wirkung.
Diese Entwicklung fügt sich ein in eine breitere Abwärtsbewegung an den Energie- und Rohstoffmärkten. Die Sorge vor einer globalen Abschwächung der Nachfrage überlagert derzeit sämtliche fundamentalen Marktargumente und belastet nahezu alle Segmente.
Vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage ist auch in den kommenden Tagen mit ausgeprägter Volatilität zu rechnen. Die Märkte befinden sich auf der Suche nach einem neuen Gleichgewichtsniveau, während makroökonomische Faktoren weiterhin die kurzfristige Preisbildung dominieren.