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A tutto gas
Burgfrieden USA-China: Auswirkungen bereits verpufft?

Betrachtungen zum (temporär vereitelten) Handelskrieg zwischen USA und China 

von Alfred Schuch
15.05.2025

Nachdem sich China und USA auf eine, zumindest temporäre, Reduktion der Importzölle geeinigt haben zogen die Aktienindizes als auch die Erdöl- und -gaspreise relativ stark an. Dies in der Hoffnung, dass sich die Wachstumsraten der chinesischen Wirtschaft nicht zu stark reduzieren, folglich die Nachfrage nach Erdgas in China – wie anvisiert – steigen und in weiterer Folge die LNG-Lieferungen nach China relativ hoch bleiben würden. Zur Erinnerung, die Zölle für die Einfuhr von chinesischen Gütern in die USA wurden ab dem 14. Mai von 145% auf 30% und die Zölle für die Einfuhr von in den USA produzierten Waren nach China von 125% auf 10% - für eine Zeitdauer von 90 Tagen – reduziert.

Es ist gelungen einen intensiven Handelskrieg zwischen den zwei größten Wirtschaftsmächten der Welt zu verhindern – dies haben die relevanten Märkte auch mit Erdgaspreissteigerungen „honoriert“.

Nachdem bereits am Tag nach dem großen Anstieg der Aktienindizes die Börse in Hongkong einen Teil der Vortagesgewinne abgegeben hat folgen nunmehr offensichtlich auch die Gaspreise diesem Pfad. Einer der Gründe könnte sein, dass die Händler die Vermeidung des Handelskrieges an sich etwas zu überschwänglich bewertet haben ohne vorher - mangels Zeit - die Auswirkungen der 30 bzw. 10% Zölle näher analysieren zu können. In anderen Worten, nicht zufriedenstellend die Frage, wie die Konsumenten und Konsumentinnen die zukünftigen Preissteigerungen „annehmen“ werden, beantwortet zu haben. Dies könnte jetzt erfolgt sein – zumal sich die Wirtschaft auch in anderen Hauptabnahmemärkten – neben China - in einer schwierigen Situation befindet, folglich die Nachfrage nach Erdgas nicht so stark steigen könnte.  
 

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